Einleitung

 

Mit dieser Website soll nun (endlich) auch das Thema Mietnebenkosten (= Betriebskosten) in das "Netz der Netze" gebracht werden.

1. Zunächst ein kurzes Wort zur Situation

Jedes Jahr wieder gibt es Streit um die Abrechnung der im Zusammenhang mit der Nutzung einer Wohnung anfallenden Kosten, die nicht bereits von der Miete erfasst werden.

Zu den Ursachen hierfür, die teilweise bei den Vermietern und teilweise in der gesetzlichen Ausgestaltung der Materie liegen, soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden.

Zu diesem Thema erschien Mitte 1999 ein interessanter Artikel in der 'Berliner Morgenpost':

Steigende Nebenkosten müssen nicht sein

Hausverwalter kritisiert die Berliner Branche

Von Michael Posch

Filz, Unkenntnis und Desinteresse - auf diesen kurzen Nenner bringt die Dr.-Klusmann-Hausverwaltungs-Gesellschaft extrem steigende Nebenkosten in Berlin. Nach Angaben von Geschäftsführer Klaus-Peter Hoer führten nicht nur ständige Preisanhebungen u.a. für Wasser und Strom dazu, dass die Nebenkosten fast die Höhe einer zweiten Miete haben. Auch Vermieter und Hausverwaltungen machten zu wenig, um Kosten zu reduzieren.

Laut Hoer, dessen bundesweit agierende Firma erst seit einigen Jahren an der Spree aktiv ist, findet man in anderen Gegenden kaum dermaßen kritikwürdige Zustände. So werden oft Handwerksfirmen Verträge vergeben, ohne zu prüfen, ob es bessere und preiswertere gibt. Vorgelegte Rechnungen würden zu selten exakt geprüft. Selbst bei den Versicherungen schließe man teure langfristige Verträge ab, ohne bessere Konditionen auszuhandeln oder günstigere Angebote zu suchen. Nach Hoers Meinung haben sich hier die Vormauerzeiten konserviert, da nicht Eigentümer, sondern fast durchweg Mieter die Kosten tragen müssen.

Hoer, dessen Firma heute 15 Häuser in der Stadt gehören, kündigte deshalb alle Altverträge. Da die in Frankfurt/Main beheimatete Firma zudem mit der Fremdverwaltung unzufrieden war und in Berlin keine geeignete Firma fand, gründete sie eine eigene Hausverwaltung. Diese konnte erklärt Hoer, die Betriebskosten in ihren Häusern innerhalb eines Jahres um 21, in Teilbereichen sogar um 60 Prozent reduzieren.

So werden mittlerweile alle nicht dringlichen Handwerksleistungen zusammengefasst, da sie dann deutlich preiswerter erbracht werden können. Mitarbeiter der Verwaltung kontrollieren zudem vor Ort die jeweiligen Arbeitsstunden nebst abgerechneter Leistungen. Dadurch waren allein in diesem Bereich etwa 20 Prozent an Einsparungen möglich. Änderungen bei Versicherungen reduzierten die durchschnittlichen Jahreskosten von etwa 12 000 auf nur noch 5000 Mark pro Haus. Insgesamt rechnet Hoer mit einer Entlastung seiner Mieter im Schnitt um 200 bis 300 Mark jährlich.

Auch nach Angaben von Michael Roggenbrodt vom Mieterverein existieren Sparpotentiale. Wie Beschwerden und Prozesse zeigten, gebe es die meisten Probleme bei großen Verwaltungen mit vielen Wohnungen. Der Verein fordert, Pauschalverträge mit Handwerkern durch leistungsbezogene zu ersetzen. Zudem müsse mehr Leistungs- und Kostentransparenz geschaffen werden.....

Nach unseren Erfahrungen sind dies keine Einzelfälle. Dabei schwanken die abgerechneten Beträge hinsichtlich der kalten Nebenkosten - bei vergleichbaren Wohnungen (ohne Aufzug) - zwischen 2,30 DM und 4 DM pro Quadratmeter, ein erheblicher Unterschied.

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